Wissen einfach ins Gehirn hochladen

Mit einem Klick eine neue Sprache erlernen?

29. November 2016

Wie wäre es, wenn Sie eine neue Sprache einfach in wenigen Sekunden in Ihr Gehirn „hochladen“ oder jemandem mit einem Klick beibringen könnten, Tennis zu spielen? Umfangreiche Untersuchungen befassen sich damit, wie man das Gehirn lesen oder neuronale Informationen entschlüsseln kann. Dagegen ist kaum erforscht, wie das Gehirn mit Wissen angereichert oder neuronale Netzwerke programmiert werden können. Der junge Forscher Hamed Bahmani wird in seinem Projekt versuchen, über extrazelluläre Ableitungen mit Mehrfachelektroden und neuronale Mikrostimulation in Echtzeit eine Landkarte direkt in das Gehirn einer Ratte einzuspeisen oder erlerntes Wissen über ein bestimmtes Verhalten von einem Tier zum anderen zu transferieren. Sollte er damit erfolgreich sein, wird der Kinofilm „Matrix“ nicht mehr zur Gattung Science-Fiction zählen!

Die "Experiment!"-Förderung der VolkswagenStiftung ist ein Angebot für Forscher(innen) aus den Natur-, Ingenieur-, und Lebenswissenschaften einschließlich der Verhaltensbiologie und der experimentellen Psychologie, die eine radikal neue Forschungsidee verfolgen möchten. Sie erhalten die Möglichkeit, während einer auf max. 100.000 Euro und 18 Monate begrenzten explorativen Phase erste Anhaltspunkte für die Tragfähigkeit ihres Konzeptes zu gewinnen. Wichtig dabei: Ein Scheitern des Konzeptes und unerwartete oder negative Befunde werden als Lern- und nicht als Misserfolg begriffen und als Projektausgang ausdrücklich akzeptiert. Weitere Informationen zur Initiative finden Sie unter www.volkswagenstiftung.de/experiment.

In der vierten Antragsrunde der Initiative wurden jetzt 18 von insgesamt 544 eingegangenen Projektanträgen bewilligt, darunter auch das spannende Projekt von Hamed Bahmani vom Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, Tübingen, für das 87.000 Euro bereitgestellt werden.

Druckfähige Bilder erhalten Sie von der Presse- und Öffentlichkeitsabteilung. Bitte senden Sie uns bei Veröffentlichung einen Beleg.

Autorin: Beate Fuelle

Zur Redakteursansicht