Matthias Munk
Forschungsinteressen
Die für kognitive Funktionen wie Wahrnehmen, Wiedererkennen und Arbeitsgedächtnis verantwortlichen neuronalen Prozesse organisieren sich sehr dynamisch, weil sich Inhalt und Kontext fortwährend ändern. Neuronale Repräsentationen von Objekten im Temporal- und Präfrontalkortex sind daher zustandsabhängig und werden ständig durch Lernprozesse angepasst. Große weit verteilte Repräsentationen müssen durch modulierende Signale koordiniert werden, um Beziehungen zwischen zusammengehörigen Teilen einer Repräsentationen vorübergehend zu etablieren und ggf deren Konsolidierung auszulösen, falls sich diese als nützlich erwiesen haben sollten. Dabei spielen Neuromodulatoren wie Acetylcholin oder Dopamin eine Rolle, in der sie nicht nur den Systemzustand modulieren, sondern auch synaptische Plastizität regulieren. Als modulierende Signale von verteilten Repräsentationen sind Oszillationen interessant, erstens, weil die Phasenbeziehung verschiedener Oszillatoren verteilte neuronale Ensembles trennen oder integrieren kann und, zweitens, weil Oszillationen die Zahl der präzisen Koinzidenzen zwischen prä- und postsynaptischen Zellen modulieren und damit Plastizität anstoßen können. Es wird eine der größeren Herausforderungen der nächsten Jahrzehnte sein, neuronale Signale experimentell so zu manipulieren, dass wir nicht nur Korrelationen, sondern kausale Beziehungen zwischen dynamischen neuronalen Prozessen und dem Verhalten beschreiben können.
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Geplante Projekte
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Abgeschlossene Projekte
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Stellenangebote
Vita
2008 - heute | Projektleiter am Max-Planck-Institut für biologische Kybernetik, Tübingen |
2006 | Habilitation im Fach Tierphysiologie an der Technischen Universität Darmstadt |
2005 - heute | Unterrichten in Tierphysiologie, Verhaltens- und Humanbiologie an der Technischen Universität Darmstadt |
1998 - 2008 | Gruppenleiter am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt/Main |
1994 - 2004 | Unterrichten in allgemeiner medizinischer Physiologie und Neurophysiologie als Kursleiter an der Johann Wolfgang Goethe-Universität, Frankfurt/Main |
1993 - 1998 | Wissenschaftlicher Assistent von Wolf Singer am Max-Planck-Institut für Hirnforschung, Frankfurt/Main |
1991 - 1993 | Wissenschaftlicher Assistent von Jean Bullier am INSERM U94/U371, Vision et Motricité / Cerveau et Vision, Lyon, FRANCE |
1989 - 1992 | Doktorarbeit unter Supervision von Reinhard Eckhorn in der Arbeitsgruppe Biophysik, Fachbereich Physik, Philipps-Universität Marburg |
1989 - 1991 | Wissenschaftlicher Assistent in klinischer Neurologie, Neurologische Universitätsklinik und Poliklinik, Philipps-Universität Marburg |
1989 | Staatsexamen Medizin, Philipps-Universität Marburg |